"Rettungsaktion" für Gepäckwagen

Von engagierten Bahnfreunden erfuhr die DSF, dass in Brig der letzte erhaltene Leichtstahl-Gepäckwagen als "ausrangiert" beschriftet abgestellt ist.

Die Leichtstahlwagen galten in den 1940er-Jahren als die modernsten, hochwertigsten Personenwagen der SBB und wurden auf der wichtigen Ost-West-Magistrale zwischen St. Gallen, Zürich und Genève eingesetzt. Heute sind einige dieser Wagen als historische Fahrzeuge bei verschiedenen Organisationen erhalten geblieben - bis eben auf einen Gepäckwagen.
Da nichts auf eine baldige "Rettung" des Wagens hinwies und eine Verschrottung immer wahrscheinlicher wurde beschloss die DSF, diesen historisch bedeutsamen und gut erhaltenen Wagen vorerst zu übernehmen.
Es ist aber ein erklärtes Ziel, zu gegebener Zeit den Leichtstahl-Gepäckwagen - sofern möglich und Interesse vorhanden - an eine andere Organisation, welche optimalerweise schon über Leichststahlwagen verfügt, zu übergeben.

Im gleichen Zeitraum konnte der befreundete Club Bm22-70 aus Schaffhausen den ebenfalls letzten und bestens in ihr eigenes Wagenkonzept passende Dms-Gepäckwagen in Vallorbe übernehmen. Um Synergieen zu nutzen wurde entschieden, beide Wagen in einer Fahrt zu überführen. Diese fand am 16. Juli mit dem exSOB BDe 4/4 80 statt. Zur Sicherheit führte die DSF noch den exSOB-Steuerwagen sowie den Gepäckwagen D649 als Bremswagen mit.
In einer langen Fahrt ging es von Koblenz zuerst über den Lötschberg nach Brig, wo der Leichtstahlwagen angehängt wurde. Weiter ging die Fahrt durch das Wallis und über Lausanne bis nach Vallorbe. Dort rangierte man den Dms in die gemischte Komposition. mit allen Wagen erfolgte die Fahrt, zurück in den Norden.

Auch wenn Gepäckwagen nicht den gleichen "Glamour" wie eine Dampflok oder ein Salonwagen besitzen so ist die DSF doch überzeugt, dass es auch für solche Wagen in historischen Zügen wichtige betriebliche und kommerzielle Nutzen gibt.

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